Samstag, 12. September 2009

Personalfragen und Gleichberechtigung

Die Gleichberechtigung ist ja eines der ganz großen Themen der Linkspartei und in der Tat, da kann man ihnen keinen Vorwurf machen, sie halten sich dran. Denn in allen Landesvorständen der Linkspartei und im Bundesvorstand, ja sogar bei den Abgeordneten sind Männer und Frauen gleich viel vertreten.
Grundsätzlich stellt sich da natürlich die Frage, ist das Geschlecht ein Argument? Ich persönlich wäre ja froh wenn die Linkspartei sich als Maxime setzen würde mindestens die Hälfte der wichtigen Positionen mit kompetenten Leuten zu besetzen. Ich persönlich frage mich ja warum man die Hälfte der Posten mit Frauen besetzen sollte. Das mag ja fair klingen, aber denken sie mal andersrum. Man müsste die Hälfte der Posten mit Männern besetzen. Das klingt doch irgendwie komisch, oder? Wirkliche Gleichberechtigung bedeutet, dass eben nicht irgendwelche Quoten eingehalten werden sollten, sondern unabhängig vom Geschlecht ein Mitarbeiter, egal auf welcher Ebene auf Grund seiner Fähigkeiten ausgewählt wird. Wenn das mal mehr Männer als Frauen, oder mehr Frauen als Männer sind, wird die Sonne am nächsten Tag trotzdem aufgehen.
Das selbst die Linkspartei eigentlich weiß, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, sieht man ja daran, dass nicht mal sie fordert zB in Bergwerken oder Stahlhütten die Hälfte der Arbeiterschaft aus Frauen zu rekrutieren. Der Gleichberechtigungswahn müsste ja eigentlich auf beiden Seiten gelten. Es wird jedoch nie gefordert, dass 50% aller Kindergärtnerinnen, Hebammen, oder Sekretärinnen ihren Platz den Männern überlassen sollten.

Die Statistik der Linkspartei ist in gewisser Hinsicht übrigens auch geheuchelt, denn bei allen Vorständen gibt es den sogenannten geschäftsführenden Vorstand, der die Ämter ausübt und einen erweiterten Vorstand der lediglich stimmberechtigt ist. Wie sind die Ämter denn besetzt? Gucken wir mal nach(ich habe nach den offiziellen Listen der Homepages der Linkspartei im Bund und allen Landesverbänden gearbeitet):
-Den Bundesvorsitz haben 2 Männer, Schatzmeister, Bundesgeschäftsführer und Parteibildungsbeauftragter, alles Männer, nur die Finanzbeauftragte im Bundesvorstand ist eine Frau
-15 von 16 Landesvorsitzenden, bzw. Sprechern sind Männer. In 8 Fällen gibt es gleichberechtigte Frauen im selben Amt, nur Sachsen hat eine Landesvorsitzende. Ansonsten sind die Frauen auf den stellvertrenden Posten abgeschoben
-10 von 14 Landesgeschäftsführern sind Männer
-10 von 15 Schatzmeistern sind Männer
Bei den Statistiken mit weniger als 16 Ämtern hab ich nicht in allen Bundesländern die Infos gefunden. Das sind die 3 Ämter die in allen Bundesländern aufgelistet sind, manche Bundesländer, haben noch andere Ämter wie Schriftführer eingetragen, aber jeweils zu wenige für Vergleichszahlen (Pressesprecher: 1 Frau, ein Mann ; Schriftführer 1 Frau, 1 Mann).
Wie kommt die Linkspartei trotzdem auf die 50-50 Zahlen? Im erweiterten Vorstand sitzen dann jeweils genug Frauen um die Statistik wieder hinzubiegen.
Also warum beschwer ich mich darüber, obwohl ich doch garnicht für die Frauenquote bin? Nun ich beschwer mich nicht, dass die Linke die Quote nicht einhält. Ich beschwere mich darüber, dass die Linke etwas fordert, dass sie selbst, so scheinen die Zahlen, nicht einhält.

Bodo Ramelow, Spitzenkandidat der Linken in Thüringen und stellvertretender Bundesvorsitzender hingegen beschäftigt gerne Frauen. So auch eine ehemalige Offizierin der Stasi, die in der Abteilung 3 gearbeitet hatte (die Bürger und Politiker des Westens ausspionierte) und dort neben ein paar Orden auch folgende Belobigung erhielt: "Genossin Hauptmann Wallrodt besitzt ein festgefügtes Feindbild und hält die Regeln der Konspiration und Geheimhaltung ein." Ob diese Belobigung, oder Frauenquote ihr diesen Job bei Ramelow verschafft haben.... (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,648592,00.html)

(Der Blog spiegelt ausschließlich meine eigene Meinung wider, ich arbeite nach bestem Wissen und Gewissen, wer Schreibfehler findet darf sie behalten)

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